Begriffserklärungen

In der Alltagsbegleitung sowie in dem Bereich der Pflege, finden Sie immer wieder viele Begriffe und Bezeichnungen – welche es zu verstehen gilt. Um ein bisschen Klarheit zu schaffen, sammeln wir hier Begrifflichkeiten aus diesen Bereichen.

Wir sind bemüht, Begriffe in leichter Sprache zu erklären!

Sollten Sie dazu Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge haben, nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf.

BegriffErklärung
40 % UmwandlungsbetragEin Teil der Pflegegeldleistungen, die man bekommt, kann man auch für andere Dinge nutzen. Das nennt man Entlastungsleistungen, und man kann das Geld für Betreuung, Hilfe im Alltag oder für die Entlastung der Angehörigen verwenden.
AlltagsbetreuungAlltagsbetreuung bedeutet, dass Ihnen jemand hilft, wenn Sie etwas im Alltag brauchen. Das kann bei der Körperpflege sein, wie zum Beispiel beim Duschen oder Baden. Es kann auch beim Essen helfen, zum Beispiel beim Kochen oder beim Essen selbst. Oder auch beim Putzen zu Hause. Diese Hilfe soll Ihnen helfen, selbstständig zu werden und ein selbständiges Leben zu führen.
EntlastungsbetragDer Entlastungsbetrag ist ein Geld, das Menschen mit einem Pflegegrad, die zu Hause gepflegt werden, erhalten, um ihre Pflege zu erleichtern und die Pflegeperson zu entlasten. Sie können damit bestimmte Leistungen, die die Pflege erleichtern, bezahlen und erhalten die Kosten von der Pflegekasse zurückerstattet.
Gesamtsumme der UnterstützungsangeboteDie Gesamtsumme der Unterstützungsangebote ist der Betrag, der für alle Hilfen und Angebote im Gesamten berechnet wird. Es ist also die Summe aller Gelder, die für Sie in Anspruch genommen werden können.
PflegegeldDas Pflegegeld ist eine monatliche Geldleistung, die Sie bekommen, wenn Sie oder ein Angehöriger einen Pflegegrad haben. Es dient dazu, die Kosten der Pflege zu Hause abzufedern. Die Höhe des Pflegegeldes hängt vom Pflegegrad ab und wird von der Pflegekasse gezahlt.
PflegegradEin Pflegegrad zeigt an, wie viel Unterstützung eine Person bei der Pflege benötigt. Es gibt 5 Pflegegrade, und je höher der Pflegegrad, desto mehr Leistungen bekommt man von der Pflegekasse.

Pflegegrad 1: Geringe Beeinträchtigung der Selbstständigkeit;
Pflegegrad 2: Erhebliche Beeinträchtigung der Selbstständigkeit;
Pflegegrad 3: Schwere Beeinträchtigung der Selbstständigkeit;
Pflegegrad 4: Schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit;
Pflegegrad 5: Schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung.
PflegesachleistungPflegesachleistungen sind Leistungen, die Ihnen helfen, einen Pflegebedürftigen zu Hause durch einen Pflegedienst zu betreuen. Sie sind eine Art der Finanzierung für professionelle Pflege, bei der die Pflegekasse direkt mit dem Pflegedienst abrechnet.
VerhinderungspflegeVerhinderungspflege, auch Ersatzpflege genannt, ist eine Unterstützung für pflegende Angehörige, wenn die normale Pflegeperson ausfällt. Das kann zum Beispiel passieren, wenn die Pflegeperson krank, im Urlaub oder aus anderen persönlichen Gründen verhindert ist. Die Pflegeversicherung übernimmt dann die Kosten für eine andere Person, die die Pflege übernimmt, sodass der pflegebedürftige Mensch weiterhin gut versorgt ist und die pflegende Person eine Auszeit nehmen kann.
TagespflegePflegebedürftige Menschen werden Teilstationär in einer Einrichtung betreut.
BehindertengradDer Grad der Behinderung ist ein Wert, der festlegt, wie stark eine Person durch ihre Behinderung eingeschränkt ist. Er wird von 0 bis 100 angegeben. Ein Wert von 20 oder mehr bedeutet, dass die Person eine Behinderung hat. Ab 50 wird von Schwerbehinderung gesprochen. Dieser Wert dient als Nachweis für besondere Beeinträchtigungen und kann für viele Leistungen wichtig sein.
Ambulante PflegeAmbulante Pflege bedeutet, dass Ihnen zu Hause Pflege und Betreuung angeboten wird. Dies geschieht durch Fachkräfte, die zu Ihnen nach Hause kommen, um Ihnen bei der Pflege zu helfen, wenn Sie sie benötigen, zum Beispiel beim Duschen, Anziehen oder bei der Einnahme von Medikamenten.
KurzzeitpflegeDie Pflege einer Person mit Einschränkungen (beispielsweise durch einen Unfall), nicht länger als vier Wochen.
NachtpflegePflege einer pflegebedürftigen Person in der Nacht, welche im häuslichen Umfeld gepflegt wird, auch hier gerade zur Entlastung der Angehörigen.
PatientenverfügungSchriftliche Festlegung eines Patienten, welcher festlegt, was in Situationen wie beispielsweise lebenserhaltenden Maßnahmen, entschieden werden soll. Es kann eine Vertrauensperson beauftragt werden, welche im Falle aller Fälle die Entscheidung trifft.
Die Patientenverfügung kann beim Hausarzt, beim Notar oder beim Vorsorgeamt hinterlegt werden.
PflegebedürftigkeitWenn eine Person pflegebedürftig ist, bedeutet das, dass sie Hilfe beim Alltagsleben benötigt, zum Beispiel beim Waschen, Anziehen oder Essen. Diese Hilfe muss für mindestens sechs Monate notwendig sein. Menschen mit Pflegebedürftigkeit können von der Pflegeversicherung Geld erhalten, wenn sie einen Antrag stellen.
Sächsische Pflegeunterstützungsverordnung (SächsPflUVO)Hier wird die Anerkennung und die Förderung von Angeboten zur Unterstützung im Alltag im Freistaat Sachsen geregelt.
§ 45a SGB XIDefiniert die Angebote zur Unterstützung im Alltag und ihre Ziele.
§ 45b SGB XIHier wird der Entlastungsbetrag geregelt, den Pflegebedürftige für anerkannte Unterstützungsangebote im Alltag verwenden können.
Medizinischer DienstUnabhängiger Beratungs- und Begutachtungsdienst. Beauftragt von der Krankenkasse um ein faires Gesundheitssystem zu gewährleisten.
PalliativpflegePalliativpflege (auch Palliative Care genannt) ist eine besondere Art der Pflege für schwerstkranke und sterbende Menschen. Sie hilft ihnen, ihre letzten Lebenswochen oder -tage so gut wie möglich zu verbringen, indem sie Schmerzen und andere unangenehme Symptome lindert. Das Ziel ist nicht, die Krankheit zu heilen, sondern die Lebensqualität zu verbessern und ein würdiges Sterben zu ermöglichen.
AbtretungserklärungDies ist eine schriftliche Vereinbarung zwischen zwei Parteien. Die Forderungen bzw. die Ansprüche werden vom Abtretenden, an eine andere Person abgetreten.
PalliativmedizinWenn eine Krankheit nicht mehr geheilt werden kann, aber der Mensch noch eine Weile leben kann, kommt die Palliativmedizin ins Spiel. Sie hilft, Schmerzen, andere Beschwerden und psychische Probleme zu lindern, damit der Mensch so lange wie möglich ein erfülltes Leben hat.
VorsorgevollmachtEine Vorsorgevollmacht ist ein Schriftstück, in dem Sie bestimmen, wer für Sie entscheiden darf, wenn Sie das nicht mehr selbst können. Sie wählen eine Person aus, der Sie vertrauen, und geben ihr die Erlaubnis, Ihre Angelegenheiten zu regeln, zum Beispiel Geldangelegenheiten, Behördengänge oder Entscheidungen über Ihre Gesundheit.
GrundpflegeGrundpflege, auch Direkte Pflege genannt, ist die grundlegende pflegerische Versorgung, die Menschen benötigen, die Hilfe bei ihren alltäglichen Aufgaben wie Körperpflege, Ernährung und Mobilität benötigen. Sie hilft dabei, das Wohlbefinden zu fördern und die Selbstständigkeit zu erhalten.
BiografiearbeitBiografiearbeit bedeutet, dass Menschen über ihr eigenes Leben nachdenken und ihre Geschichte erzählen. Das hilft dabei, die Vergangenheit besser zu verstehen, das jetzige Leben besser zu verstehen und Pläne für die Zukunft zu machen. Es ist wie ein Gespräch über die eigene Geschichte, um besser zu verstehen, wer man ist und was man im Leben erlebt hat.
IntensivpflegeIntensivpflege ist eine besondere Pflege für Menschen, die sehr schwer krank oder verletzt sind. Sie brauchen viel Hilfe und werden ständig überwacht. Diese Pflege kann im Krankenhaus, zu Hause oder in einer Wohngruppe stattfinden. Pflegekräfte helfen bei medizinischen Behandlungen und bei allem, was im Alltag nötig ist. Ziel ist, dass es den Menschen wieder besser geht.
ImmobilEin Mensch ist immobil, wenn er sich nicht mehr alleine bewegen kann. Das heißt: Er kann zum Beispiel nicht mehr aufstehen, gehen oder sich im Bett umdrehen. Menschen, die immobil sind, brauchen oft Hilfe bei vielen Dingen im Alltag.
AltenpflegeAltenpflege ist Hilfe für ältere Menschen. Pflegekräfte helfen beim Waschen, Anziehen, Essen und bei der Gesundheit. Die Pflege kann zu Hause oder im Pflegeheim stattfinden.
AltentagesstätteEine Altentagesstätte ist ein Ort für ältere Menschen. Dort können sie tagsüber gemeinsam Zeit verbringen. Sie machen zusammen Spiele, essen zusammen und bekommen Hilfe, wenn sie sie brauchen. So fühlen sich ältere Menschen nicht allein und haben nette Gesellschaft.
BarrierefreiheitAlle Menschen sollen alles gut nutzen können. Zum Beispiel: Häuser und Wohnungen, Straßen und Plätze, Busse, Bahnen und Autos, Dinge, im Alltag, Freizeit-Angebote, Dienste und Hilfe von Firmen oder Behörden. Menschen sollen keine Hilfe von anderen brauchen, um dabei zu sein. Alle sollen selbstständig mitmachen können.
BegutachtungsrichtlinienBegutachtungs-Richtlinien sind Regeln. Sie helfen dabei zu prüfen, wie viel Hilfe ein Mensch im Alltag braucht. Der Medizinische Dienst schaut sich das genau an. So wird entschieden, welchen Pflegegrad jemand bekommt. Diese Regeln sorgen dafür, dass alle fair behandelt werden.
BetreuungsrechtDas Betreuungsrecht hilft Erwachsenen, wenn sie wegen einer Krankheit oder Behinderung wichtige Dinge nicht mehr allein entscheiden können. Dann bekommt die Person Unterstützung von einem Betreuer oder einer Betreuerin. Das Ziel ist: Die Person soll weiter selbst bestimmen können und Hilfe bekommen, wenn sie sie braucht.
BetreuungsvollmachtEine Betreuungsvollmacht ist ein Dokument. Damit bestimmt eine erwachsene Person, wer sie vertreten soll, wenn sie selbst nicht mehr entscheiden kann. Ohne dieses Dokument bestimmt ein Gericht eine Betreuung. Das ist anders als bei der Vorsorgevollmacht, die sofort gilt.
DemenzDemenz ist eine Krankheit, bei der sich das Denken und Erinnern verschlechtert. Viele Fähigkeiten im Kopf funktionieren nicht mehr so gut wie früher. Demenz kann durch verschiedene Krankheiten im Gehirn entstehen. Manche Krankheiten werden mit der Zeit schlimmer, andere bleiben gleich.
AlzheimerAlzheimer ist die häufigste Art von Demenz. Dabei erkrankt das Gehirn und kann nicht geheilt werden. Menschen mit Alzheimer vergessen immer mehr, verlieren die Orientierung und brauchen irgendwann Unterstützung im Alltag.
FamilienhelferFamilienhelferinnen und Familienhelfer sind Experten, die Familien in schwierigen Situationen begleiten. Sie unterstützen bei alltäglichen Problemen, Erziehungsfragen und Konflikten, damit die Familie stabil bleibt und die Kinder gut versorgt sind.
FinalphaseDie Finalphase ist die letzte Phase im Leben eines Menschen. Sie beginnt wenige Stunden oder Tage vor dem Tod. In dieser Zeit hören wichtige Organe langsam auf zu arbeiten. Der Körper bereitet sich langsam auf das Sterben vor.
GedächtnisambulanzEine Gedächtnisambulanz ist ein spezieller Ort für Menschen mit Denk- oder Gedächtnisproblemen. Dort wird untersucht, woher die Schwierigkeiten kommen – besonders bei älteren Menschen. So kann eine Demenz früh erkannt und passende Hilfe angeboten werden.
AltersheilkundeAlters-Heilkunde heißt auch Geriatrie. Das ist ein Bereich der Medizin für ältere Menschen. Ärzte in der Geriatrie helfen bei Krankheiten im Alter. Sie achten nicht nur auf den Körper, sondern auch auf das Denken, das Gefühl und das soziale Leben. Das Ziel ist: Ältere Menschen sollen so gesund, selbstständig und zufrieden wie möglich leben.
Gesetzliche PflegeversicherungDie gesetzliche Pflegeversicherung ist in Deutschland für alle Menschen Pflicht. Sie hilft, wenn jemand im Alter oder durch Krankheit Hilfe im Alltag braucht. Dann übernimmt sie einen Teil der Kosten für die Pflege. Die Pflegeversicherung gehört zur Sozialversicherung und wird von den Pflegekassen bei den Krankenkassen organisiert.
HeimbeiratDer Heimbeirat ist eine Gruppe von Bewohnern im Heim, die gewählt wurde. Diese Gruppe setzt sich für die Interessen aller Bewohner ein. Der Heimbeirat spricht mit der Heimleitung über Wünsche, Probleme und Ideen der Bewohner, damit das Leben im Heim besser wird.

Nähere Informationen rund ums Thema Pflege und relevante Begriffe und Gesetze, erhalten Sie auch auf der Webseite www.sozialgesetzbuch-sgb.de.